Tourblog

Riding&Rolling

Fahrradfahren, o Fahrradfahren! Zurück zu den Basics: nach 3 Moviemiento Bustouren und einer Schiffstour, nun der Drahtesel. Wie kam das bloß alles zustande? Man glaube nicht, dass das aus unserer Mitte kam: nein, unsere polnischen Freunde sind die Fahrradenthusiasten, und sie haben wider Erwarten Sportsfreunde aus uns gemacht. Pünktlich oder weniger pünktlich nach dem Frühstück geht es los, die Spannbreite der Bikertruppe umfasst die Profis mit 3-Rädern, Helmen, Fahrradhandschuhen, und voller Bikermontur – am anderen Ende des Spektrums die Flip-Flop Biker mit 2-Gang Fahrrad (von denen ein Gang kaputt ist). Das Tempo der Gruppe richtet sich nach Letzteren, und unterbrochen wird sie pausenlos durch so allerlei. Wer eine Panne hat, kann Glück haben: ein Fahrradladen in der Nähe – oder muss eben schweren Herzens in der Pampa zurückbleiben, um vom Bus abgeholt zu werden. Alle paar Minuten wird die Karte begutachtet, die Navigatoren diskutieren die Route, ansonsten gibt es immer jemanden, der kurz mal seine Regenjacke an oder ausziehen muss. Heizen geht auch: Strecken von einer halben Stunde oder mehr, durch asphaltierte Radwege an der Neisse, durch die frischeste Luft im sonnengesprenkelten Wald, durch die leuchtenden Kornfelder. Und dann: Kaffeepausen am Wegesrand, Blaubeeren pflücken im Wald, einen Abstecher zur Abkühlung an den See, Brot kaufen beim Bauernhof, oder Ziegenkäse bei der Molkerei. Nach einem Sonntag im menschenleeren deutschen Grenzgebiet ohne Gaststätte weit und breit lernen die hungrigen Biker dazu: es wird nie wieder eine Radtour ohne Picknick oder mindestens Bananenchips und Äpfel geben. In Polen hingegen scheint man immer auf einen Dorfbewohner zu treffen, der einem Blaubeeren oder Brot verkauft. Regelmäßige Regengüsse, Bremsenschwärme, huckelige Pflastersteine und schwüle Hitze beschweren den wunderbaren Radweg an der Grenze. Trotzdem kehren die Radler glücklich, verschwitzt, Sonnencreme- und Autanbeschmiert, und von Matschspritzern übersäht, abends ein. Und wer dann doch mal keine Lust mehr hat, kann ja im Bus mitfahren.


26.06. görlitz - beeskow - what a blast!

Nadja Bülow

25.7. - Beeskow - wat denn anstatt garmajobat???

Nach Wochen mit 38 Grad im Schatten, keinem sauberen See in
erreichbarer Nähe aber kaum zu übertreffender Gastfreundschaft in
Georgien durfte ich ein Wochenende mit dem Kinomobilny und der
polnisch-deutschen Crew das Schlaubetal, Brandenburgs Idylle und seine
Bewohner_innen genießen....
Nach den ersten vorsichtigen zwischenmenschlichen Kontakten: "Wat
denn? Toiletten? Ham wir nicht" sowie "Hey, macht mal Platz da mit
Euren Rädern, dat is n Radweg!" (????) und dem ersten Hagel hat sich
Beeskow von seiner Regenbogenseite gezeigt. Restaurantinhaber, die
durch die Lausitz fahren, um uns auf dem Marktplatz Strom zu besorgen,
Kinobesucher_innen, die aus Potsdam und Eisenhüttenstadt angereist
kommen, Geburtstagsfeiern an der Spree, polnischem Wodka und einem
Sonntagmorgen mit Waldbad und Riesenrutsche! Kinomobilny ist mehr als
ein reisendes polnisch-deutsches Kino!!

Willkommen zurück in Berlin/Brandenburg! Wann geht es nach Polen?

Danke liebes Moviemiento-Team, danke liebes Kinomobilny-Team...A.


RBB Kulturradio am Samstag, 25.07.09


KINOMOBILNY TRAILER